Brandmeldeanlage – für mehr Sicherheit im Ernstfall

Je früher ein Brand erkannt wird, desto besser und schneller kann geholfen und frühzeitig evakuiert werden. Hierfür sind Brandmeldeanlage (BMA) der ausschlaggebende Faktor. Denn diese dienen der Brandfrüherkennung und helfen so, Schäden am Gebäude zu minimieren und Personen rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Daher möchten wir in diesem Beitrag die Planung und Funktionsweise einer BMA näher vorstellen. Ob ein Gebäude eine solche Anlage benötigt und wie umfangreich diese sein muss, hängt in erster Linie von der Art und Nutzung des Gebäudes ab. Auch die jeweiligen Schutzziele spielen dabei eine Rolle. Wird eine BMA installiert, löst diese im Ernstfall einen Alarm aus, welcher direkt an eine hilfeleistende Stelle weitergeleitet wird, in der Regel an die ortsansässige Feuerwehr. Damit dies einwandfrei funktioniert, sind einige Planungs- und Sicherheitsschritte notwendig.

BMA – Aufbau und Funktion

Das Herz der Anlage ist die Zentrale (BMZ), denn hier laufen alle wichtigen Informationen zusammen. Bei größeren Anlagen können auch mehrere Zentralen miteinander vernetzt werden. Sie dienen zur Auswertung der Messungen der Melder sowie zur Ansteuerung von Kopplern und den dazugehörigen Brandschutzeinrichtungen (z. B. Sprinkleranlagen). Weiterhin stellt sie die Energieversorgung der Peripherie sicher und generiert Störmeldungen und Alarme. Die BMZ befindet sich aus Sicherheitsgründen in einem eigenen Raum ohne Brandlast, d. h. ein Raum, in welchem keine Gefahr für eine Brandentstehung vorliegt. Ist dies nicht möglich, wird sie in einem Brandschutzgehäuse, das so genannte E30-Gehäuse, errichtet. Ein weiterer Sicherheitsfaktor ist die Versorgung der BMZ mit eigenen Akkus. So läuft die BMA im Falle eines Stromausfalls weiter. Neuere Anlagen arbeiten darüber hinaus mit einem so genannten Ringbus-System. Das bedeutet, dass alle Melder auf einem Kabel miteinander verbunden sind, dessen Kabelenden beide an die BMZ angeschlossen sind. Dies hat den Vorteil, dass z. B. im Falle eines durchgetrennten Kabels alle Melder voll funktionsfähig bleiben, da sich der Ring in zwei Stiche aufteilt und das System so ohne Ausfall weiterhin funktioniert. Außerdem wird jede einzelne Komponente eines Rings mittels einer eigenen Adresse identifiziert, so kann bei einer Störung diese exakt lokalisiert und schneller behoben werden. Bei älteren Anlagen wurde vorwiegend nur mit Stichen gearbeitet, die diese Vorteile noch nicht bieten konnten.

Die einzelnen Komponenten eines Systems können verschiedener Art sein. Möglich sind beispielsweise:

  • Optische Rauchmelder: Diese reagieren auf optisch sichtbaren Rauch und sind vergleichbar mit dem Rauchwarnmeldern für zu Hause.
  • Thermische Melder: Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten, Thermomaximalmelder lösen ab 58°C oder 78°C einen Alarm aus, Thermodifferentialmelder lösen dagegen bei schnellem Temperaturanstieg aus.
  • Multisensormelder Optisch/Thermisch ist eine Kombination aus optischem Melder und Thermodifferentialmelder.
  • Rauchansaugsysteme besitzen eine Auswerteeinheit, welche an ein schmales Rohr angeschlossen wird. In diesem Rohr befinden sich viele kleine Löcher, die Luft ansaugen und diese auf Rauch prüfen. Wird Rauch wahrgenommen, wird eine Alarmmeldung an die BMZ gesendet.
  • Linienförmige Wärmemelder besitzen ebenfalls eine Auswerteeinheit, an welcher sich ein temperaturempfindliches Kabel befindet. Die Alarmmeldung erfolgt bei wahrgenommener Änderung des Widerstandes in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur.
  • Handmelder werden auch Druckknopfmelder genannt und erfordern die Betätigung einer Taste zur Alarmmeldung.
  • Koppler für verschiedene Ansteuerungen wie z. B. Aufzüge, Brandschutztore
  • v.m.

Von der Planung bis zur Inbetriebnahme

Sofern ein Gebäude eine BMA benötigt, wird diese nach Vorgaben des Brandschutzkonzeptes geplant. Das Konzept bildet sozusagen das Fundament der Planung einer BMA. Auch die DIN 14675 spielt hierbei eine Rolle, denn diese Norm legt die Mindestanforderungen und Vorgaben einer BMA fest. Zusätzlich sind in der DIN VDE 0833-1 für Gefahrenmeldeanlagen und die DIN VDE 0833-2 für Brandmeldeanlagen noch weitere Festlegungen getroffen worden, die es zu beachten gilt.

Das Brandmelde- und Alarmierungskonzept wird aus diesen Vorgaben und in Abstimmung mit der Brandschutzbehörde sowie der Feuerwehr erstellt. Basierend darauf beginnen dann die Planung und Projektierung der BMA. Nach der Projektierung folgen die Installation und die Montage. In diesem Schritt werden die BMZ, die Feuerwehrperipherie sowie die Melder und Koppler gesetzt und installiert. Manchmal kann es in dieser Phase aufgrund baulicher Gegebenheiten auch zu Veränderungen kommen, sodass nochmal entsprechend der Vorgaben angepasst werden muss. Anschließend kommt es zur Inbetriebsetzung. Hierbei wird die Dokumentation vervollständigt und die BMA kann durch einen Sachverständigen abgenommen werden. Dieser prüft die Dokumentation und ob die Anlage entsprechend des Brandschutzkonzeptes und den Normen installiert wurde. Zeigt die Prüfung keine Auffälligkeiten, wird die Anlage über einen Konzessionär auf die Leitstelle aufgeschaltet, womit auch automatisch die Alarmierung der Feuerwehr einhergeht. Bevor diese Aufschaltung erfolgt, muss jedoch zwingend ein Wartungsvertrag abgeschlossen werden. Die Inspektion erfolgt vierteljährlich, die Wartung jährlich. Näheres zur dazu finden Sie auch im Beitrag zur Wartungswoche. Weiterhin gibt die Norm vor, dass eine BMA vierteljährlich durch eine Begehung geprüft und begutachtet werden muss. Dies muss, wie auch Wartung und Inspektion, in einem Betriebsbuch eingetragen werden.

Die Inbetriebnahme einer BMA folgt daher vielen festgelegten Schritten, wobei jeder einzelne für die Gewährleistung der vollen Funktionsfähigkeit enorm wichtig ist. Als zertifiziertes Unternehmen stehen wir bei jedem Schritt mit unserem Fachwissen zur Seite, sodass im Ernstfall schnell und sicher geholfen werden kann.